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Der Weg zur GSU

aus der Rede von Silvia Petiti (Präsidentin des Zweckverband von 2009 bis 2020) zur Eröffnungsfeier GSU im August 2011

«Wenn Reformen dauerhaft sein sollen, so müssen sie langsam durchgeführt werden.»
(Niccolo Machiavelli, 1469–1527, Philosoph aus Florenz)

Die Arbeiten, welche im August 2011 zum Start der «Gemeinsamen Schule Unterleberberg» führten, begannen 13 Jahre zuvor:

1998 rief die damalige Gemeindepräsidentenkonferenz bestehend aus Marcel Flury (Balm), Rolf Studer (Feldbrunnen), Max Flückiger (Flumenthal), Hugo Zuber (Günsberg), Roland Brun (Hubersdorf), Josef Probst (Kammersrohr), Willy Tschannen (Niederwil) und Willy Linder (Riedholz) eine Arbeitsgruppe ins Leben, mit dem Auftrag, sich mit der Zukunft der Region auseinanderzusetzen. 10 Vertreterinnen und Vertreter aus den verschiedenen Gemeinden bildeten sodann die Leitbildgruppe «Lebendiger Unterleberberg». Zusammen wurden Denkanstösse und Ansatzpunkte für Gemeinsamkeiten erarbeitet, um die vorhandenen Ressourcen wertvermehrend einzusetzen, Synergien zu nutzen und die Menschen im Unterleberberg einander näher zu bringen. Dazu definierte die Arbeitsgruppe fünf Bereiche:

  • Aufgabenreform;
  • Kultur und Sport;
  • Wirtschaft und Tourismus;
  • Soziales;
  • Geleitete Schule.

Im Bereich Bildung stellten sich folgende Fragen: Bleiben wir in der Region Unterleberberg bei den traditionellen Gemeindeschulen und der Kreisschule? Gehen wir über zur lebendigen, zukunftsgerichteten Schulregion Unterleberberg? Entwickelt sich gar eine visionäre Bildungslandschaft Unterleberberg?

Um diese und andere Fragen zu klären, verabschiedeten am 25. September 2000 die Gemeindepräsidenten den Auftrag, ein Grobkonzept für eine Aufgabenreform im Unterleberberg zu erstellen. Als Projektleiter wurde Peter Kohler (Riedholz) eingesetzt. Die Ziele im Bereich Bildung wurden unter dem Namen «Rondo» festgehalten:

  • Überführung der Oberstufe in die Kompetenz der Gemeinde Hubersdorf;
  • Umwandlung der Oberstufe in eine Kooperative Oberstufe (KOS);
  • Einführung einer gemeinsamen Schulverwaltung;
  • Bildung eines Schulrates;
  • Einsetzen von Schulleitungen in allen Schulen des Unterleberbergs;
  • Längerfristig wollte man die Einführung einer einheitlichen Schulgemeinde prüfen.

Die neue Organisationsform mit Schulleitungen und deren weiterführenden Kompetenzen gab viel zu reden. Zahlreiche Kommissionsmitglieder, Lehrpersonen und Interessierte beteiligten sich am Projekt. Von 1999 bis 2001 kamen sehr viele Ideen, viel Engagement und Motivation, unzählige Arbeitssitzungen und sehr viel Papier zusammen. Mit Legislaturbeginn 2001 übernahmen teils neue Leute das Ruder und die Umsetzung der Aufgabenreform kam ins Stocken. Mit dem Tod von Urs Rusterholz, dem Gemeindepräsidenten von Hubersdorf, ging zudem eine treibende Kraft verloren.

2005 trat die kantonale Schulleitungsverordnung in Kraft und die Reform Sekundarstufe 1 wurde vorangetrieben. Damit verabschiedete sich der Kanton vom KOS-Modell. Die Kreisschule wurde 2005 bis 2008 saniert und erweitert, wodurch die ganze Oberstufe am Standort Hubersdorf unter einem Dach vereinigt werden konnte.

Inzwischen installierten alle Schulen (Primarschulen und Oberstufe) ihre Schulleitungen. Sinkende Schülerzahlen und die vom Kanton angeordnete Anhebung der durchschnittlichen Klassengrösse auf 22 Schüler, bewogen 2006 die Gemeindepräsidentenkonferenz, das Projekt «Rondo plus» in Angriff zu nehmen. Unter der Leitung von François Emmenegger wurde die Bildung einer gemeinsamen Schulverwaltung vorgesehen. Die Standorte und die Schulleitungen wollte man in den einzelnen Gemeinden behalten. Durch das Einsetzen einer übergeordneten Schulleitung sollten aber die Prozesse innerhalb der Schulen harmonisiert und – mit Rücksicht auf die örtlichen Unterschiede – eine einheitliche Schulbildung im Unterleberberg angestrebt werden. Der Start der Gesamtschule war für das Schuljahr 2007/2008 geplant.

So schnell ging es dann aber doch nicht. Die schwierige Suche nach dem idealen Modell, die Frage nach «Zweckverband» oder «Leitgemeinde», polarisierte die Gemeinderäte im Unterleberberg und zog das Projekt in die Länge. Letztlich entschied sich eine Mehrheit für das Modell «Zweckverband» und legte somit die Organisationsform der heutigen GSU fest. Das Erarbeiten der Statuten nahm ebenfalls viel Zeit in Anspruch, stiessen dabei doch recht viele divergierende Interessen aufeinander.

Im Juni 2009 genehmigten die Gemeindeversammlungen aller 7 Verbandsgemeinden die Statuten. Der neue Zweckverband führte per sofort die Oberstufe und die Musikschule zusammen und ab 1. August 2011 auch alle Kindergärten, Primarschulen und die Tagesschule. Im Herbst 2009 bestimmten die Gemeinden dann auch die neuen Delegierten und den Vorstand des Zweckverbands. Letzterer setzte sich für die Legislatur 2009 bis 2013 wie folgt zusammen: Sascha Valli (Balm), Christoph Heiniger (Flumenthal), Christian Spycher (Günsberg), Andreas Rüegger (Hubersdorf), Terry Spillmann (Kammersrohr), Andreas Flury (Niederwil, wegen der Fusion mit Riedholz bis Ende 2010) und Silvia Petiti (Riedholz).

Urs Feier, der bislang die Zweckverbände der Kreis- und der Musikschule präsidiert hatte, durfte nun seinen wohlverdienten Ruhestand antreten. Auf den neuen Vorstand aber warteten wichtige Geschäfte. Um diese fristgerecht ausführen zu können, verpflichtete man mit Christoph Dobler und Max Wittwer zwei Profis als externe Berater und Projektleiter. In 1½ Jahren wurden unter anderem

  • die Dienst-und Gehaltsordnung erarbeitet;
  • ein Funktionendiagramm erstellt;
  • Stellenbeschreibungen und Pflichtenhefte ausformuliert;
  • die Hauptschulleitung, die Schulleitungen vor Ort und das Sekretariat gewählt;
  • das Mietreglement für Liegenschaften und ICT Strukturen erarbeitet;
  • die Dienstleistung «Finanzverwaltung» ausgeschrieben und besetzt;
  • das Konzept für den Schülertransport erarbeitet und beim Kanton eingereicht;
  • das Budget 2011 beschlossen;
  • für gesamte Schule einen Namen und ein Logo gefunden.

Seit Februar 2011 arbeitete der Vorstand mit dem neu gewählten Hauptschulleiter Stefan Liechti und der Schulsekretärin Brigitte Deller zusammen. Auf Anfang Mai 2011 konnten dann auch die schön gestalteten Räume der Schulverwaltung in Hubersdorf bezogen werden.

Am 1. August 2011 startete die Gemeinsame Schule Unterleberberg ihren Betrieb, und eine neue Ära in der Schulgeschichte des Unterleberbergs begann.